Schutzgebietsbetreuung
Die Fehmaraner Schutzgebiete
Darüber hinaus betreut der NABU Teilflächen des EU-Vogelschutzgebietes "Östliche Kieler Bucht" und des FFH-Gebietes "Küstenstreifen West- und Nord-Fehmarn".
NSG "Wallnau - Fehmarn"
an der Westküste
Das an der Westküste Fehmarns gelegene 297 ha große Naturschutzgebiet "Wallnau - Fehmarn" zählt zu den wertvollsten und interessantesten Bereichen an der Ostsee. Das Mosaik unterschiedlicher Lebensräume in Wallnau entwickelte sich während der langjährigen Bewirtschaftung des Gebietes als Teichgut. Es wurde 1977 unter Schutz gestellt. Die Fläche des Naturschutzgebiets umfasst neben dem ehemaligen Teichgut auch einen 300 m breiten küstenparallen Streifen am Meeresfläche.
Zusammen mit dem Kreis Ostholstein und dem Land Schleswig-Holstein hat sich der NABU das Ziel gesetzt, diese von Teichen, Schilfflächen, Wiesen und kleinen Gehölzen geprägte Kulturlandschaft zu schützen, zu erhalten und durch gezielte Maßnahmen für Tiere und Pflanzen noch attraktiver zu machen.
Großräumige Schutzzonen für die Tier- und Pflanzenwelt Wallnaus werden daher heute, ähnlich wie zu Zeiten der Karpfenzucht, bewirtschaftet und gepflegt. Regelmäßige Vogelzählungen und die Erfassung aller Brutvögel sowie wissenschaftliche Untersuchungen von speziellen Fragestellungen im Rahmen von studentischen Bachelor- und Masterarbeiten dienen als ständige Erfolgskontrolle.
So können die Pflege und Bewirtschaftung laufend an die aktuellen Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt angepasst werden.
NSG "Krummsteert-Sulsdorfer Wiek"
im Südwesten
Das NSG Krummsteert-Sulsdorfer Wiek in der südwestlichsten Ecke Fehmarns umfasst den Nehrungshaken des Krummsteerts, die bereits im 19. Jahrhundert durch Eindeichung vom Meer abgetrennte Sulsdorfer Wiek sowie große Teile der dazwischen liegenden Orther Bucht mit weiteren kleinen Salzwiesenbereichen. Die Fläche des Schutzgebiets beträgt insgesamt 395 ha.
Die Flächen dieses Schutzgebiets sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Vom Deich aus bestehen jedoch gute Einblickmöglichkeiten in die Sulsdorfer Wiek. Für die Wasserflächen des Schutzgebietes besteht ein Befahrensverbot, Ausnahmen gelten im Bereich der Ostsee nur für muskelbetriebene Fahrzeuge sowie die Berufsfischerei.
Auf dem Krummsteert steht eine Hütte, die während der Brutsaison mit einem Schutzwart oder einer Schutzwartin des NABU besetzt ist. Dieser/diese führt Brutvogelkartierungen im gesamten Schutzgebiet durch; Rast- und Zugvogelzählungen werden vom NABU aus Wallnau ganzjährig vorgenommen.
In der Orther Bucht unterstützt der NABU von Wallnau aus das vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR in Kiel) durchgeführte Langzeit-Algenmonitoring.
Mehr zum Schutzgebiet gibt's hier.
NSG "Grüner Brink"
an der Nordküste
Der "Grüne Brink" auf Fehmarn steht bereits seit 1938 unter Naturschutz, die letzte Schutzgebietsverordnung stammt aus dem Jahr 1989. Das Gebiet (134 ha, davon etwa ein Drittel Meeresfläche) liegt an der Nordküste Fehmarns, drei Kilometer westlich des Fährbahnhofes Puttgarden. Die abwechslungsreichen Strukturen dieser Strandseelandschaft sagen bemerkenswert vielen Vogelarten zu, die hier entweder als Brutvögel vorkommen, auf dem Frühjahrs- und Herbstzug Rast machen oder als Wintergäste zumindest einen Teil der kalten Jahreszeit verbringen.
Teile des Grünen Brinks werden vom Frühjahr bis zum Spätherbst beweidet, um der zunehmenden Verbuschung und hochwachsenden Gräsern Einhalt zu gebieten und um attraktive Flächen für Wiesenvögel zu schaffen oder zu erhalten.
Das Naturschutzgebiet kann auf markierten Wegen betreten werden, lediglich am Strand ist ein Teilbereich vom 1. April bis zum 30. September gesperrt.
Der NABU unterhält während der Brutsaison eine kleine Schutzstation. Der Schutzwart/die Schutzwartin führt Brutvogelkartierungen im gesamten NSG durch, Zählungen von Zug- und Rastvögen werden auch von Mitarbeitern des NABU aus Wallnau ganzjährig vorgenommen.
Mehr zum Schutzgebiet gibt's hier.
NSG "Nördliche Seeniederung Fehmarn"
im Nordwesten zwischen Grünem Brink und Fastensee
Das 2014 eingerichtete Naturschutzgebiet "Nördliche Seeniederung Fehmarn" wird nicht vom NABU, sondern vom Verein Haff und Huk Nordfehmarn e.V. betreut. Das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von rund 751 ha und besteht binnendeichs aus den weiten Flächen der Seeniederung zwischen dem Grünen Brink und dem Ort Westermarkelsdorf sowie außendeichs aus dem Nördlichen Binnensee westlich Campingplatz "Ahoi Camping" bei Altenteil mit der Markelsdorfer Huk (Aussichtsturm), dem Salzensee bei Westermarkelsdorf und dem südlich davon gelegenen Fastensee.
Weitere Informationen finden Sie hier .
Schutzgebietsnetz Natura 2000 auf Fehmarn
NABU Wallnau betreut seit 2010 fünf Teilflächen des europaweiten Schutzgebietsnetzes
Martin Altemüller vom NABU Wallnau ist für die Pflege von fünf Natura 2000-Gebiete auf Fehmarn zuständig. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) hat die Betreuung der Flächen, die Teil des Vogelschutzgebietes „Östliche Kieler Bucht“ bzw. des Flora-Fauna-Habitat-Gebietes „Küstenstreifen West- und Nordfehmarn“ sind, auf den NABU Schleswig-Holstein übertragen. Die EG-Vogelschutzgebiete und Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete sind Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
Zu den Aufgaben im Rahmen der Betreuung gehört es, die Entwicklungen im Schutzgebiet zu dokumentieren, den Naturschutzbehörden notwendige Maßnahmen vorzuschlagen, diese ggf. nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde auszuführen und die Öffentlichkeit über das Schutzgebiet zu informieren.
Die Betreuung von Naturschutzgebieten hat bereits eine lange Tradition in Schleswig-Holstein. Seit 2009 überträgt das LLUR die Betreuung auch für Gebiete, die Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Insgesamt werden jetzt 159 Naturschutzgebiete, 6 Landschaftsschutzgebiete, 27 Natura 2000-Gebiete und der Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ von 38 Naturschutzvereinen, 5 Einzelpersonen, den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und der öffentlichen Hand (Kreise, Städte, Gemeinden) betreut.
Nähere Informationen zu den Natura 2000-Gebieten erhalten Sie im Landwirtschafts- und Umweltportal auf der Internetseite
http://www.schleswig-holstein.de.