Die Geschichte Wallnaus
Steter Wechsel zwischen Meer und Land
Durch Brandungswellen im Nordosten der Insel abgetragenes Material wurde durch die Meeresströmung südwärts transportiert. Es landete an der Westküste Fehmarns an und bildete einen für die Ostseeküste typischen Nehrungs- oder Strandhaken.
Erst um 1700 hatte der nach Süden wandernde Nehrungshaken die im Südwesten Fehmarns befindliche Moräneninsel Flügge erreicht. So wurde die Bucht fast vollständig von der See abgeschlossen und ein flaches Haff gebildet. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte dann die endgültige Abtrennung vom Meer. Das Gebiet wurde künstlich trocken gelegt und landwirtschaftlich genutzt:
Unter größten Anstrengungen widmete sich der holsteiner Zivilingenieur Gustav Heinrich Adolf Kröhnke der Landgewinnung auf Fehmarn. Er bearbeitete dazu ein gut 500 Hektar großes Areal, dass er zwar kostenlos erhielt. Er verpflichtete sich jedoch gegenüber dem preußischen Staat zum Bau eines Schutzdeiches auf eigene Kosten, ohne staatliche Hilfe.
Eine schwere Sturmflut setzte den landwirtschaftlichen Bemühungen aber ein jähes Ende. Um die Jahrhundertwende wurde die Niederung eingedeicht, durch Dämme unterteilt, wieder unter Wasser gesetzt und ein Teichgut eingerichtet. Die Bewirtschaftung als Teichgut dauerte bis 1963. Im Anschluss daran drohte das Gebiet zu verwahrlosen und einer intensiven touristischen Nutzung anheim zu fallen. Dabei hatte sich das Gebiet als Folge seiner Teichbewirtschaftung unter Vogelkennern bereits einen Namen gemacht.
Als es dann im Jahre 1975 zum Verkauf stand, gelang es dem Deutschen Bund für Vogelschutz (heute Naturschutzbund Deutschland NABU e.V.) mit der Unterstützung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. und zusammen mit dem Kreis Ostholstein rund 209 ha des ehemaligen Teichgutes in einem finanziellen Kraftakt zu erwerben. Ab 1976 begann der Aufbau der Station und die gezielte Besucherbetreuung.